Das Japan mehr als nur eine Ansammlung von Inseln ist, konnten fast 40 Kinder und Jugendliche am 03. September 2016 hautnah erleben.
Mitglieder unseres Kinder- und Jugendtrainings sowie Teilnehmer über das Ferienprogramm der Stadt Penzberg nutzten das reichhaltige Angebot und haben sich somit bei viel Spaß zu wahren Japanexperten entwickelt.
Kalligraphie
Jeder der Teilnehmer hatte schon mal einen Pinsel in der Hand und auch nachweislich Erfahrung mit Wasserfarbe. Überraschenderweise stellte sich das Nachmalen japanischer Schriftzeichen als echte Herausforderung dar. Freundschaft, Liebe, Mut und viele andere Kanshi standen als Vorlage zur Verfügung und nach ein paar ersten Übungsversuchen auf Endlospapier konnte jeder Teilnehmer auf separatem Papier kalligraphieren und das Ergebnis natürlich mit nach Hause nehmen. Auch wenn dies nicht mit den Werken professioneller Kalligraphen konkurrieren konnten, so waren die Resultate durchaus sehenswert. Die Kalligraphie ist eben zurecht eine Kunst, die in Japan hoch angesehen ist.
Origami
Auch das traditionelle Falten von Papierfiguren dürfte für die meisten Teilnehmer nichts Neues dargestellt haben. Aber Kraniche, Teufel, Flugsaurier oder Schmetterlinge sind doch schon Figuren mit gehobenen Ansprüchen und begeisterten jeden einzelnen, so dass diese Station bis zur letzten Minute gut genutzt wurde. Auch wenn so mancher komplizierter Faltschritt für rauchende Köpfe sorgte, so kam jeder – unter anderem dank kompetent helfender Hände – zum Ziel.
Sushi
In Deutschland schon fast zur ersten Assoziation zum Begriff Japan geworden, durfte natürlich eine Station mit den in Noriblätter gewickelten, gefüllten Reisröllchen nicht fehlen. Gegessen hat sie wohl schon jeder, aber selbst zubereitet? Mit großer Begeisterung wurde Obst oder Gemüse in den Klassiker der japanischen Küche gerollt und zu guter Letzt natürlich verspeist. Die Betreuer mussten mit den Zutaten gut haushalten, denn es wurde gerollt, als gäbe es kein Morgen. Es gibt stichhaltige Beweise, dass die elterliche Küche einer Teilnehmerin wenige Tage später zur Sushibar umfunktioniert wurde. So soll es sein!
Teezeremonie
Wer denkt das streng ritualisierte Zubereiten und Trinken von weißem Tee mit Jasmin kann nicht mit dem restlichen Angebot des Japantags konkurrieren, läuft einem gewaltigem Irrtum auf. Interessiert und fasziniert führten die Teilnehmer den komplexen Ablauf der Zeremonie durch und es schien als würden sie die disziplinierte Ruhe regelrecht genießen. Das entspannende Potenzial sich für alltägliche Dinge bewusst Zeit zu nehmen dürfte heutzutage so manchen Teilnehmer zum Nachdenken gebracht haben.
Bonsai
In jedem Baumarkt findet man sowohl günstige als auch preisintensivere Exemplare der imposant wachsenden Bäume. Doch warum wächst ein Baum gerade so? Nach den theoretischen Grundlagen am Vormittag – welche Baumarten geeignet sind, welche Wuchsformen es gibt und wie man diese durch richtigen Schnitt erreicht – konnten einige Teilnehmer am Nachmittag selbst Hand bzw. Schere anlegen. Kleine Buchsbäume wurden nach Auswahl der gewünschten Wuchsform zugeschnitten und konnten mit nach Hause genommen werden.
Japanische Geschichte
Wer mehr über Land, dessen Geschichte und Bewohner wissen wollte, konnte sich in lockerer Runde verschiedene Vorträge zu den Themen Samurai & Ninja, das Leben in Japan und die Entwicklung der Kampfkünste Karate und Jiujitsu anhören. Powerpoint-Präsentationen veranschaulichten die Erzählungen und räumten mit so manchen Klischees auf. Außerdem wurde in diesem Rahmen ein Märchen über eine Schildkröte erzählt, in welchem die Philosophie Japans und deren Kampfkünste thematisiert wurde.
Kampfkunst
Zu guter Letzt durften natürlich Trainingseinheiten zu den Kampfkünsten Karate und Jiujitsu nicht fehlen. Die Teilnehmer lernten die wichtigsten Grundlagen und Bewegungsabläufe von traditionellen Schlägen, Blöcken und Tritten im Karate. Wer mehr auf Tuchfühlung gehen wollte, hatte die Möglichkeit sich in den verschiedenen Prinzipien der Befreiung aus Handumklammerungen zu üben. Für die ganz mutigen wurden – nach einigen Übungen zum richtigen Fallen – sogar einige einfache Würfe trainiert.
Bei so vielen Angeboten waren die 35 Teilnehmer rund um die Uhr beschäftigt. Sogar in der Mittagspause gab es Programm. Eine Vorführung im Iaido (Schwertkunst) hielt auch während der Pause die japanische Atmosphäre aufrecht.
Eine kurze Abschlussrunde bestätigte, was das interessierte Verhalten der Teilnehmer bereits vermuten ließ. Bei allen Stationen wurde mit viel Freude und Begeisterung Wissen vermittelt, welches das Land Japan ein Stück greifbarer gemacht hat. Viele sehr positive Rückmeldungen brachten die Organisatoren dazu die häufig gestellte Frage, ob eine solche Veranstaltung erneut angeboten werde, zumindest mit einem „Warum eigentlich nicht“ zu beantworten.
Zeitungsbericht im Penzberger Merkur: