Philippinische Kampfkünste
Filippino Martial Arts (FMA)
Die Philippinen bestehen aus über 7.000 Inseln, von denen jedoch nur etwa 2.000 bewohnt sind. Die Geographische Ausdehnung war auch ein Grund für verschiedenste Sprachen, Religionen und Kampfkünste. Auf den Philippinen werden mehr als 70 Sprachen und Dialekte gesprochen. Praktisch jede Region hat ihre eigene Sprache oder ihren eigenen Dialekt. Die Philippinen sind genauso wie Indonesien ein Vielvölkerstaat, Rivalitäten und Konflikte blieben nicht aus. Die philippinischen Kampfkünste wurden also aus der Notwendigkeit geboren, sich gegen Gegner erfolgreich zu verteidigen. Es entwickelten sich Stock-, Klingen-, und waffenlose Techniken. Der Begriff Stockkampf, welcher heutzutage oft benutzt wird, spiegelt nicht die Komplexität dieser Kunst wider. Die FMAs beinhalten den Kampf mit dem Stock und insbesondere der Klinge unterschiedlichster Länge. Im Gegensatz zu anderen Kampfkunstarten wird jedoch in den FMAs der Schwerpunkt von Anfang an auf die Waffentechniken gelegt. Durch die geographischen Entfernungen haben sich verschiedene Systeme, mit den unterschiedlichsten Namen entwickelt. Dabei darf man den Einfluss der Spanier nicht vergessen. Arnis, Kali und Eskrima sind schließlich die drei Hauptbegriffe, die heute für die philippinischen Kampfkünste stehen.
Modern Arnis - Kombatan
Großmeister Ernesto A. Presas Sr. und sein Bruder Remy entwickelten in den 50er Jahren aus den klassischen Stilen eine der Zeit angepasste Selbstverteidigung, das Modern Arnis und verbreiteten es um die ganze Welt. Zeitgleich veränderten sie das Blockprinzip: Man fasst bewusst in den gegnerischen Stock (der nun im Gegensatz zur Klassik keine Machete mehr darstellt), um Entwaffnungen einzuleiten. Es ist wichtig, sich gegen Waffen wehren zu können, die im heutigen Straßenkampf zum Einsatz kommen – Flaschen, Stöcke, Messer, Ketten etc.. Deshalb wird die Handhabung von Waffen trainiert, denn nur wer mit einer Waffe umgehen kann, ist auch in der Lage, sich angemessen gegen sie zu verteidigen. Das Übertragen der Stocktechniken auf andere Gegenstände sowie ins Waffenlose ist ein wichtiger Grundgedanke im Modern Arnis. Wir trainieren den Einsatz alltäglicher Gegenstände wie Regenschirm, Schlüsselbund, Flasche, Kugelschreiber etc. in realistischen Situationen. Um eine Einheit zwischen dem Stock- und Waffenkampf sowie der waffenlosen Selbstverteidigung – Mano Mano zu erreichen, entwickelte Großmeister Ernesto Presas Sr. diese Kampfkunst weiter und kombinierte seine Systeme Modern Arnis und Mano Mano zu einem allumfassenden Kampfsystem: dem Kombatan. Neben der charakterlichen und geistigen Schulung, die Bestandteil jeder Kampfkunst sein sollte, ist die Fähigkeit, sich in jeder Situation angemessen verteidigen zu können, ein Ziel unseres Trainings.