Philosophie

Bushido - der Weg des Kriegers

Der Begriff des Bushido bezeichnet den Ehrenkodex und die Verhaltensgesetze, die Lebensphilosphie des japanischen Kriegers, des Samurai. Dieser erreichte in einer Art Lebensschule im Idealfall ein höchstes Maß an geistiger Askese durch Selbstdisziplin, Selbstbeherrschung bis hin zur Selbstaufgabe.

Geformt wurde dieser Verhaltenskodex hauptsächlich durch die drei geistigen Strömungen und Ideen des Shintoismus, Konfuzianismus und Buddhismus in der Form des Zen.

Der Shinto beeinflusste das extrem kriegerische Element, Konfuzianismus überlieferte die Moralvorstellungen und strengen ethischen Prinzipien des Zusammenlebens, die Zen-Lehre zeigte den Weg zur Meisterung des Ichs, den Weg zur eigenen Erleuchtung in der Meditation und zum Erlangen einer unerschütterlichen inneren Ruhe. In der historischen Entwicklung des Bushido, das als Bujutsu (Kriegerhandwerk) seit dem 12. Jahrhundert die japanische Kriegerkaste der Samurai prägte, begann mit der friedlicheren TOKUGAWA – Periode zu Beginn des 17. Jahrhunderts (1603-1868) eine neue Entwicklung: Die Reformierung des Bujutsu durch den starken Einfluß der Zen-Lehre und des Konfuzianismus hin zum Budo und zu einer in erster Linie geistigen Lebensführung der Samurai. Neben praktischen und technischen Aspekten rückten auch die philosophischen Aspekte des Kämpfens in den Mittelpunkt.

Wasser ist unser Vorbild

Nichts auf der Welt ist so weich und nachgiebig wie das Wasser.
Und doch bezwingt es das Harte und Starke; nichts kommt ihm darin gleich.

Das Schwache überwindet das Starke, das Weiche überwindet das Harte.
Niemandem in der Welt ist es unbekannt, doch von keinem wird es angewandt.

— LAO TSE, Tao-Te-King

Der Sinn des Karate

Der Sinn der Silbe „Kara“ im Karate, von Gichin Funakoshi:

„So wie ein polierter Spiegel alles reflektiert, was immer vor ihm ist, so wie ein stilles Tal auch den geringsten Laut weiter trägt, muss der Karateka seine Seele von Selbstsucht und Boshaftigkeit befreien, um ebenso lauter alles wiederzugeben, was ihm begegnen könnte. Das ist der Sinn von „kara“ oder „leer“ im Karate“.

Der Sinn der Silbe „Te“ im Karate, von Peter Jahnke:

„Te“ = Hand, symbolisierte im alten China die Tugend (vergl. „Tao-Te-King von Laotse). Schon alleine die sinngemäße Übersetzung der Silben „kara“ und „te“ lassen klar erkennen, dass Karate – im wahren Sinne geübt – nur ein Weg der Gewaltlosigkeit und des Friedens sein kann und muss.

Peter Jahnke

Begründer der Karatestilrichtung:
Zen-Do-Karate Tai-Te-Tao