Sommercamp 2021 des MAMD in Furtwangen

Vom Donnerstag, den 22.7 bis Sonntag, den 25.7.2021 fand im IB-Jugendgästehaus in Furtwangen das Sommercamp des MAMD statt. Vier Tage waren Arnisadores aus ganz Deutschland angereist, um zusammen zu trainieren und voneinander zu lernen. Das Programm konzentrierte sich auf den Umgang mit Dulo, Daga, Stock und Messer und die entsprechenden Abwehrtechniken.

Das Jugendgästehaus erwies sich als sehr gute Wahl. In den kleinen Außengelände konnte man außen trainieren, allerdings wurde das planmäßige Training durchweg in der im Haus gelegenen Sporthalle durchgeführt. Die Sporthalle war von der Größe wie gemacht für die ca. 30 Teilnehmer des Camps.

Sie war schnell von den Zimmern aus zu erreichen, genauso wie der Essensraum und der uns zur Verfügung gestellte Gemeinschaftraum. Außerdem gab es noch einen benachbarten Außenbereich, wo man sitzen konnte. Daneben lag eine kleine Wiese, die von Unermüdlichen am ersten Anreisetag noch für „Spät-Anjos“ genutzt wurde.

Entsprechend der aktuellen Corona-Situation herrschte im Gebäude Maskenpflicht. An entscheidenden Stellen im Haus waren Desinfektionsspender angebracht. Die Essenszeiten waren abhängig von der Zahl der übrigen Gäste im Haus entweder zweigeteilt oder es konnten alle zugleich essen.

Bis Samstag nahm die Zahl der Teilnehmer stetig zu. Leider mussten dann auch schon am Sonntag einige Teilnehmer so zeitig abreisen, so dass sie die letzte Trainingseinheit nicht mehr mitmachen konnten.

Donnerstagnachmittag gab es eine erste Einheit für diejenigen, die bereits Donnerstagmittag angereist waren. Nach dem Abendessen ging es in den Gruppen-/Gemeinschaftsraum, der uns zur Verfügung stand. Dann wurden die ersten organisatorischen Dinge geklärt (und auch die Camp-T-Shirts ausgegeben). 

An Freitag starteten wir mit einer Messereinheit. Inhalt war die Abwehr von Messerangriffen, rechts, links, Stich in den Bauch. Auch bei allen anderen Einheiten auf dem Camp gab es immer parallel eine Messereinheit, die durch Instructor Torsten Kosuch (1. Deutscher Messer Fachverband) geleitet wurde.

Großmeister Roland Herlt übernahm am Freitag und Samstagnachmittag die Anfängereinheiten. Am Freitagnachmittag wurde die Abwehr mit dem Dulo unterrichtet. Samstag Largo Stockabwehr mit Focus auf dem nötigen Abstand zum Partner. Dabei wurde der Stock als Machete betrachtet und quasi damit „geschnitten“.

Samstagvormittag gab es eine Abaniko-Einheit für die Anfänger angeleitet durch Instructor Wilfried Fischer, bei der die Grundbewegung horizontal und vertikal geübt wurde. Ein Stock diente immer zwischendurch als Ziel, damit die Effizienz des Schlages trainiert und kontrolliert werden konnte.

Die letzte Einheit am Samstag war zum Thema Sinawali. Das Training wurde von Instructor Torsten Zumpf angeleitet und lief auf ein geschachteltes Cross Sinawali hinaus, bei dem jeder Schlag nacheinander mit Stock und Hand ausgeführt wurde. Dies erforderte Übersicht und Koordination bis zum Extrem.

Die letzte Arnis-Einheit am Sonntag stand unter dem Thema „Abwehr mit Alltagsgegenständen“. Von Zeitung über Badeschlappen, Handtücher und Gürtel wurden verschiedenste Gegenstände gegen unterschiedliche Angriffe trainiert. Dabei wies der Master Maic Andrée immer wieder auf die Übertragbarkeit der Techniken hin und zeigte die grundlegenden Prinzipien auf.

Insgesamt bestand bei allen Einheiten der Eindruck, dass man das Thema noch Stunden hätte weiter machen können und man nur an der Oberfläche gekratzt hat. Es war keine Uhr in der Sporthalle und jedes Mal, wenn es hieß, „Abgrüßen“ fragte sich jeder, wo die Zeit geblieben war. Dadurch, dass entweder der Großmeister unterrichtete und die Instructoren mit anleiteten und kontrollierten oder die große Gruppe unterteilt wurde (meist grob nach Graduierung) und in den kleineren Gruppen eine sehr individuelle Betreuung erfolgte, war immer ein intensiver Austausch garantiert.

Der gesellige Grillabend wurde wetterbedingt auf den Freitag vorverlegt. Das Wetter spielte mit, es wurde ein unterhaltsamer kurzweiliger Abend, gekrönt durch eine Direkt-Telefonschaltung mit Großmeister Wolfgang Schnur.

Jeder hat von diesem Camp sehr viel mitgenommen. Besonderer Dank gilt allen Instructoren, Großmeister Roland Herlt, der nicht nur die Einheiten, sondern auch die weitere Organisation mit betreuten und vor allem Instructor Ralf Notter und Doris Watzka, die das Jugendgästehaus ausgewählt hatten und sich auch um die Detailplanung vor Ort kümmerten.

Text:      Jürgen Oberstraß

Bild:       MAMD