Kagami Biraki am 08.01.2019

Zum Auftakt des neuen Jahres fand am Dienstag, den 8. Januar das traditionelle Jahresanfangstraining „Kagami Biraki“ statt. Zahlreiche Budoka versammelten sich um die große Matte und es war erfreulich zu sehen, dass doch sehr viele die Feiertage und den Jahreswechsel gesund überstanden hatten und voll motiviert waren, das neue Trainingsjahr einzuläuten.

Also hieß es nach dem Angrüßen erst einmal kurz aufwärmen – die Halle ist schließlich im Winter immer recht frisch – und anschließend wurde das Geheimnis um die neue Jahrestechnik gelüftet. Es handelt sich ähnlich wie bei „Kuzushi“ 2018 um ein Prinzip, nämlich „Shin“, den Geist, den man im Herzen trägt – diesem wollen wir 2019 besondere Aufmerksamkeit schenken. Der praktische Fokus wird bei den Waffentechniken liegen, erklärte Rudi den Schülern.

Nach dieser kurzen Einführung ging es auch schon in die erste Runde: Horst und Karlheinz setzten gemeinsam gleich mal die ersten Schwerpunkte in Sachen Waffentechniken: Jiu-Jitsu Verteidigungstechniken gegen Messerangriffe und Verteidigung mit dem Stock. Kurze Zeit später übernahmen Andreas und Josef die Matte und zeigten, dass auch Karateka ihre Methoden zur Verteidigung gegen das hochgefährliche Messer einzusetzen wissen. Bei Heike wurde es dann gymnastischer, als sie uns einen kleinen Einblick in die Inhalte des Frauentrainings gab. Da verknotete so mancher seiner Beine deutlich weniger elegant als die „Vorturnerin“… Auch Heikes Koordinationsübungen sahen leicht aus, aber spätestens mit geschlossenen Augen gab es doch den ein oder anderen Zusammenstoß.

Eine Runde Ido mit Rudi, gefolgt von je einer Einheit Iaido mit Dirk bzw. Modern Arnis mit dem Stock mit Karlheinz und Rudi und zu guter Letzt ein kurzer Abschluss mit Aikenko, geleitet von Horst, rundeten das umfangreiche und äußerst vielseitige Programm ab.

Es ist immer wieder faszinierend, wie viele Facetten der Kampfkünste bei uns erlernt, praktiziert und gelebt werden können. Im Grunde war die Zeit natürlich für jeden einzelnen Abschnitt zu kurz, aber man bekam einen sehr schönen Ein- und Überblick über die gelehrten Kampfkünste der JJKSP.

Nach dem Abgrüßen war es dann Zeit für die Brauchtumspflege. Angestoßen wurde mit Pflaumenwein und alkoholfreien Getränken und Sabine hatte dieses Jahr eine größere Menge Moche besorgt, süße Reisfladen mit einer Füllung aus schwarzen Bohnen. Brechen kann man sie nicht, daher teilten wir jedes der klebrigen Reisküchlein mit dem Messer in zwei Hälften, anstatt „waffenlos“ Reiswaffeln zu zerbrechen, was irgendwie gut zur Jahrestechnik passte.

Mit diesem Abend öffneten wir den Spiegel und betraten rituell das neue Jahr.

Möge es ein verletzungsfreies und gesundes sein!

Text:      Lydia Cordes

Bilder:   JJKSP