Am 07.09.2019, einem regnerischen Samstag, fanden sich über 30 Mitglieder des VaK aus Deutschland und der Schweiz im Dojo „Budokan Saal“ ein, um in den Bereichen Budogeschichte und -philosophie, Recht und Medizin unterrichtet zu werden. Zu diesem Menkyo-Seminar waren auch 14 Teilnehmer aus Penzberg angereist. Das Menkyo-Seminar dient dazu, das die als Übungsleiter und Lehrer tätigen Kampfkünstler ihr Wissen im allgemeinen Bereich der Kampfkünste erweitern, die graduierungsabhängige Menkyo-Lizenz erwerben oder aber ihre bestehende Lizenz verlängern. Diese Lizenz ist der Übungsleiter- oder Trainerlizenz des BLSV (Bayrischer Landes-Sportverband) vergleichbar.
Den Anfang machte Gastgeber Thomas Moser (Budokan Saal), im Bereich Budogeschichte und -philosophie. Zuerst erfuhren wir etwas über die Wurzeln der verschiedenen Kampfkünste. Danach wurden verschiedene Bekleidungen und die Gürtelgraduierungen der Kampfkünste genauer unter die Lupe genommen.
Sehr interessant zu erfahren war außerdem, welche Voraussetzungen und Bedingungen es gibt, falls man selbst einen eigenen Kampfkunststil gründen möchte. Wie man mit fremden Schülern und Anfängern in seinem Dojo umgehen sollte, erläuterte Thomas sehr ausführlich.
Das viele Bewegungen in Kampfkünsten auch eine religiöse Rolle spielten, war selbst für einige erfahrene Budokas bemerkenswert; somit war der philosophische Teil eine perfekte Abrundung zu Thomas Teil des Seminars.
Nach einer kurzen Kaffee- und Kuchenpause führte dann Wolfgang Wimmer in die Umsetzung der europäischen Datenschutzverordnung (DSGVO) im Vereinsrecht ein und zeigte uns an Beispielen der Arbeit beim Verband Stolpersteine und deren Vermeidung auf.
Nachdem wir von Wolfgang kurz die DSGVO erklärt bekamen, wurde uns schon sehr bald klar, wie kompliziert das Ganze ist. Des Weiteren bekamen wir einen kurzen Einblick über das Recht der internen und externen Verbreitung, Verarbeitung und Archivierung von den im Verein gesammelten personengebundenen Daten. Ein sehr langwieriges Thema ging damit zu Ende und es folgte eine weiter kurze Pause.
Danach, die Köpfe rauchten schon, hatte der Medizinreferent Rudolf Gabert erstmal eine praktische „Sitz-Übung“ auf Lager, welche wir gleich ausprobieren durften. Infolgedessen wurden wir über das „richtige“ Sitzen und das „richtige“ Schlafen aufgeklärt, um Rücken und Haltungsschäden vorzubeugen.
Anschließend demonstrierte Rudi an seinem treuen Begleiter, dem Skelettmodell, die verschiedenen Arten und Wirkungsweisen von Gelenken und den von uns eingesetzten Hebeln an diesen. Nach einem kurzen Exkurs zu unserer Wirbelsäule, folgte wieder eine praktische Übung, das Trainieren der Fußfaszien. Dieses spannende Thema besonders im Bereich des Faszien-Rollens wird zwar oft praktiziert, doch lauern mit falschen Rollen und Ausführung auch Gefahren, erklärt uns Rudolf Gabert.
Als letztes Thema des Tages wurde die Atmung noch einmal in den Vordergrund gerückt und uns klar gemacht, wie wichtig es ist richtig zu atmen, auch wenn wir meistens gar nicht darüber nachdenken.
Am Abend fanden sich dann fast alle Teilnehmer wieder bei einem vietnamesischen Restaurant in Saal für ein gemütliches Abendessen und Beisammensein ein. Anschließend trennten sich unsere Wege wieder mit neuem Fachwissen im Gepäck. Wir freuen uns auf das nächste Menkyo Seminar und danken nochmals dem Veranstalter Thomas Moser und den Referenten.
Text: Jasmin und Lukas Klöck
Bilder: VaK