Michael Schwindel und Thomas Moser konnten als Vorsitzende des Verbandes asiatischer Kampfkünste mehr als 60 Budoka in Saal zum Lehrgang Shin-Gi-Tai begrüßen. „Dieser Begriff ist nicht als Stilname ausgewählt worden, sondern als ein Prinzip der Budokünste. Es ist Voraussetzung für die Entwicklung eines Budoka in seiner Kampfkunst“, so Moser. Die Vorstellung der Referenten gab schon Einblicke in das Geschehen auf der Matte und den Freiflächen, welche die Budoka des Budokan Saal perfekt vorbereitet hatten.
Michael Schwindel demonstrierte in seinen Karate-Einheiten die Prinzipien Go-Ju, also hart und weich. Thomas Moser zeigte auf, dass Aikijitsu nicht einfach ein Vorgänger des Aikido ist, sondern eine durchaus schmerzhafte Kampftechnik, auch im Shingitai-Aikido konnte er mit dem Einsatz des Jo die Unterschiede herausarbeiten. Im Iaido sorgte Jens Klarenbach für Details und die korrekte Technikfolge in den Seitei-Kata des Shingitai, während Thomas Moser Feinheiten und vor allem aber Intentionen verschiedener Ausführungen betonte. Dabei sorgten Kata aus anderen Stilen für Abwechslung und Input. Peter Hauschke ging in seinen Einheiten auf Kuzushi (das Brechen des Gleichgewichts) ein, überzeugend verband er Judo und Aikido. Josef Holzmann agierte flexibel und humorvoll in seinen Karate-Einheiten, für ihn standen korrektes Blocken, Ausweichen und schlussendlich die fortlaufende Aktion und Reaktion im Mittelpunkt.
Besonders beeindruckend ist die Tatsache, dass Josef trotz seines Geburtstages auf der Matte stand, was ihm ein Ständchen zu Lehrgangsbeginn einbrachte – bestimmt keine musikalische Höchstleistung, dafür aber kam sie von Herzen. Robert Schötz überzeugte in gewohnter Weise im Umgang mit dem Bo, ebenso aber ließ er fließende Abwehren und klebende Hände eine interessante Alternative für das Budotraining werden. Michael Fromm zeigte wieder einmal auf, wie schmerzhaft und effektiv der kurze Stock (Hanbo) sein kann. Und schließlich hatten sich die jungen Saaler Budoka Julian Pitsch, Pia Zahradnik, Stefan Reisgis und Matthias Kapis eine tolle Vielfalt an Karatetechniken vorgenommen, welche auf der Community Mat für Abwechslung sorgte.
Am Samstagabend traf man sich dann in Herrnwahlthann zu einem gemeinsamen Austausch bei Getränk und Essen, viel Platz und Raum war damit für schöne Gespräche gegeben. Für das leibliche Wohl auf dem Lehrgang war ebenfalls gesorgt worden, wie am Ende des zweitägigen Seminares Michael Schwindel in seinen Dankesworten betonte. Und alle Teilnehmer wie auch Referenten waren sich einig: Ein toller Lehrgang mit viel Herzenswärme!
Text: VaK
Bilder: VaK