Kindertraining – Lehrgang Basics in Rosenheim
Lernen endet nie.
Auch wenn unser Kindertraining im vergangenen Jahr 40 wurde und damit den Kinderschuhen entwachsen ist, das Lernen über das Lehren hört doch auch für uns Übungsleiter nie auf.
Am 18. Februar haben vier Übungsleiter des Kindertrainings an einem besonderen Lehrgang über das Lehren teilgenommen. Heike, Max, Michael und Felix machten sich auf nach Rosenheim, in das Tokyo Karate Dojo von Marié Niino, um neue Eindrücke, Einstellungen und Methoden zu erfahren, um diese dann an das gesamte Lehrerteam unseres Vereins weiterzugeben.
Der Lehrgang begann mit einer kleinen Vorstellungsrunde, anschließend stellten die siebzehn Teilnehmer sich der Frage:
„Was sind Meine Ziele für Mein Kindertraining?“
Erst nachdem einige Ziele aufgezählt wurden wie: Freundschaft, Empathie, Gesundheit, Spaß, Bewegung, Lernen, Körper – Geist – Seele, ist dann erst der Begriff Karate-Technik gefallen. Schon verwunderlich, wenn man bedenkt, dass wir alle Karate unterrichten. Besonders Übungsleiter, welche schon seit vielen Jahren ihr eigenes Training leiten haben festgestellt, wie sich ihre Ziele doch deutlich über die Jahre geändert haben. So war z.B. für Heike das Hauptziel früher die Karate-Technik, heute aber ist es die Empathie.
Aber warum ist das so? Warum hat sich das verändert? In unserem Verein entsteht diese gedankliche Veränderung, durch die klare Definition, nicht auf Wettkämpfe hin zu trainieren. Für uns steht es den eigenen Körper und Geist zu festigen, um uns selbst zu finden oder auf dem Weg der Selbstfindung zu kommen, an oberster Stelle. Da wird Karate doch schon einmal das Mittel zum Zweck, das heißt, wir nutzen Karate um Werte wie Moral, Disziplin, Empathie, Freude am Lernen, Miteinander und viele weitere zu vermitteln. Da kann die eigentliche Technik schon einmal in den Hintergrund geraten, wird aber nie vergessen.
Ein paar „Kennenlern-Spiele“ zum Aufwärmen starten das Programm. Wunderbar, denn einiges davon lässt sich sicher in unser Training übernehmen.
Anfängergefühle in Sachen Techniken
Für uns Penzberger relativ unbekannte Karate-Kombinationen zu laufen, hat zum Nachdenken angeregt. Die Techniken wurden nur kurz und knapp vorgemacht und waren dann in rasch schneller werdendem Tempo nachzumachen gewesen. Wir haben uns teilweise wie Anfänger gefühlt und uns wurde klar, dass eine Zerstückelung der Technik besonders wichtig ist, um einen Lernerfolg gewährleisten zu können. Auch ein zu rascher Anstieg bei der Geschwindigkeit bringt Spannung und Herausforderung. Doch Achtung, es kann aber auch entmutigen und muss passend für die Gruppe gewählt werden.
Kurze Pause und dann folgen Tritte, Schläge und Partnertechniken
Nach der Pause haben wir uns in vier Gruppen mit jeweils vier bis fünf Personen zusammengefunden. In diesen Kleingruppen haben wir dann erörtert wie wir denn einen Tritt (Mae geri), einen Schlag (Gyaku zuki), eine Kata oder eine Partnertechnik (Jiyu Ippon Kumite) am besten im Kindertraining vermitteln und am sinnvollsten umsetzen würden. Der Aufbau einer jeden Technik beginnt im Aufwärmen. Schon Bewegungen, welche mit der Technik als einzige Gemeinsamkeit das Bewegen des Fußes hat, sind schon fördernd. Das schlussendliche Trainieren der Technik geht dann in Häppchen weiter und wird langsam aufgebaut, bis die gesamte, komplexe Technik erfolgreich zusammengebaut ist. Dieser Vorgang muss nicht komplett in einer Trainingseinheit vollendet werden.
So schnell kann ein ganzer Tag vorbei sein. Wir haben alle viel gelernt, neue Ansichten gefunden und interessante Denkanstöße bekommen, mit welchen wir unser Kindertraining verbessern wollen – denn das Lernen endet nie.
Text: Felix Wegener