Modern Arnis – Messer – Jiu-Jitsu – Ido – Karate
Am Wochenende 15./16. Oktober trafen sich rund 40 Teilnehmer und Referenten in der neuen Turnhalle an der Birkenstraße. Ein kombinierter Lehrgang aus traditionellen japanischen Kampfkünsten einerseits und der philippinischen Kampfkunst Modern Arnis sowie Messerkampfkunst andererseits, war angesagt. Eine prima Gelegenheit mal aus der eigenen Komfortzone zu treten und sich für Neues zu öffnen.
Damit das auch reibungslos gelang, wurden die Teilnehmer am Samstag in drei Gruppen eingeteilt, die ein festgelegtes, abwechslungsreiches Programm geboten bekamen. Arnisadores konnten ins Jiu-Jitsu und Karate hineinschnuppern und Karateka bzw. Jiu-Ka die Stöcke schwingen. Doch zuvor begrüßten die Referenten, Schulleiter Shihan Rudi Gabert, Renshi Josef Holzmann, Renshi Karlheinz Hauswurz, Instructor Ralph Notter (MAMD), Instructor Wilfried Fischer (MAMD), Instructor Torsten Zumpf (MAMD) und Instructor Torsten Kosuch (DMFV), die nach Gürtelfarben angetretenen Teilnehmer.
Die Farbgurte unter den weiß gekleideten Penzbergern, darunter auch sechs Jugendliche, begannen anschließend mit einer entwaffnenden Messer-Partner-Kata, während die geübten Arnisadores mit Schrittfolgen beim Kontern kämpften. Die Danträger unter den Penzbergern hingegen stürzten sich auf Jiu-Jitsu bei Karlheinz, der sie realistische Abwehr gegen Faustangriffe üben ließ.
Weitere drei Einheiten später, in denen abwechselnd Hanbo, Arnis Stöcke oder Übungsmesser zum Einsatz kamen oder dem Partner entwunden wurden, Partner abgewehrt oder geworfen, Angriffe abgeleitet oder geblockt wurden, verabschiedeten die Referenten die fleißige Runde für den ersten Lehrgangsteil. All jene, die mit zum Abendessen in die Reindlschmiede kamen, verbrachten den Abend in geselliger Runde.
Am Sonntag waren die Reihen etwas gelichtet und so brauchte es nur zwei Gruppen, um entspannt trainieren zu können. Dieses Mal trug die eine Gruppe geschlossen rote Arnis-Hosen, während die andere Gruppe einheitlich aus Penzberger Jiu-Ka und Karateka bestand. Wieder wechselten sich die verschiedenen Kampfkünste ab – die Vielseitigkeit war einfach großartig! Torsten Kosuch lehrte beide Gruppen nacheinander den Umgang mit dem Hanbo, während Josef Holzmann Karate unterrichtete. Bei Karlheinz aber auch bei Torsten Kosuch standen Befreiungen aus Körperumklammerungen, Verteidigung gegen Würgeangriffe und den gefürchteten Nelson sowie gegen Kragen-Fassen auf dem Programm. Basistechniken der Stockabwehr, Z-Hebel und Scherenentwaffnung vervollständigten das Programm.
Manchem fiel es nicht leicht, eingeschliffene Bewegungsmuster abzuändern, aber an anderer Stelle konnte man sehr schön Gemeinsamkeiten entdecken, wie den Schwerpunkt stets tief zu halten oder immer als erstes aus der Angriffslinie zu treten.
Alles in Allem ein sehr gelungener Lehrgang in gelöster Atmosphäre. Besonderer Dank an die Referenten aus dem „Norden“ und der „Mitte“ der Republik, die einen weiten Weg aus sich genommen hatten. Eine große Budo-Familie hatte wieder einmal ein gemeinsames Miteinander gezeigt.
Text: Lydia Cordes
Text: MAMD/DMFV/JJKSP