Budo Camp vom 13.8.21 – 16.8.21

Ob Selbstverteidigung im Schlafraum, Schwimmen in der Isar, Lagerfeuerromantik, Einheiten auf der Wiese oder dem Berg – im Budo Camp 2021 blieb keine Zeit für Langeweile. Los ging es am Freitagnachmittag. Sonne und Gesichter strahlten, als wir uns vor dem Gästehaus in Lenggries mit der Aussicht auf ein lustiges und lehrreiches Wochenende trafen. Nach den Corona Tests und der Zimmerverteilung wurden alle Teilnehmer mit einem orangen Budo Camp T-Shirt ausgestattet und für ein Gruppenfoto zusammengestellt. Damit sich in den folgenden Tagen nicht alle mit „Äh, Du da“ oder „Der Dings“ ansprechen mussten, standen als nächster Programmpunkt einige Kennenlern- und Teamspiele auf dem Plan. So verging der Nachmittag wie im Flug und schon bald war es Zeit für ein leckeres Abendessen. Damit war der Tag aber noch nicht gelaufen. Es folgte eine Einheit, in der Hanshi Rudi den jungen Budoka einen Überblick über verschiedene Arten von Stöcken gab und Partnerübungen mit dem Hanbo, einem mittellangen Stock (ca. 90 cm), beibrachte. Nach einer kurzen Pause übernahm Moritz die Abendgestaltung mit dem Tanbo (ca. 70 cm), einem etwas kürzeren Stock. Der Abend klang mit ein paar ruhigen Gemeinschaftsspielen aus.

Am Samstagmorgen hieß es: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Bereits um sechs Uhr in der Früh riss ein Weckruf, der jeden Hahn vor Neid erblassen lassen würde, alle aus dem Schlaf. Auf ging es zum Morgenlauf mit Stefan und Dorothea. Nach dem anschließenden Frühstück erwartete die gespannten Budoka eine Karateeinheit von Renshi Josef. Auf dem Programm stand die Verteidigung mit offenen Händen. Anschließend übernahm Renshi Horst mit der Abwehr von Stockangriffen. Die Sonne stieg unterdessen immer höher und bald wurde es uns zu warm. Im kühlen Schatten gab es eine Spielerunde mit anschließender Mittagsbrotzeit. Für den nächsten Programmpunkt begaben wir uns in den Wald. Dort haben sich für unser Geländespiel schon allerlei Sagengestalten versammelt. Es galt, als erste Gruppe den gelben Edelstein des Drachen zu bekommen. Dafür wurden von den Kindern eifrig Rätsel gelöst, verschiedenfarbige Edelsteine gesammelt und gefangen genommene Teammitglieder wieder freigekauft. Nach diesem aufregenden Abenteuer hatten sich die hungrigen Helden ihr gegrilltes Abendessen wirklich verdient. Für alle, denen noch immer zu heiß war gab es danach ein erfrischendes Bad in der Isar. Der ereignisreiche Tag neigte sich nun langsam seinem Ende zu. Erschöpft und glücklich fanden sich alle im Garten des Gästehauses ein, um die Abendstimmung am Lagerfeuer mit Gitarrenklängen, Gesang und heißem Kakao zu genießen.

Der Sonntag begann ohne Weckruf und Morgenlauf direkt mit dem Frühstück. Gleich danach ging es mit der Bergbahn aufs Brauneck. Der Abstieg erfolgte zu Fuß und wurde nur von einer kurzen Einheit über Hebeltechniken von Moritz mit anschließender Mittagspause unterbrochen. Schon bald wurde es in der Sonne sehr warm. Dennoch wurde die Tour ganz ohne Beschwerden und mit viel Bravour gemeistert. Als Belohnung warteten am Fuß des Berges eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn und ein kühlendes Bad in der Isar. Leider waren es nicht nur wir die abkühlten, sondern auch das Wetter. Ein Gewitter braute sich zusammen und so musste der geplante Selbstverteidigungsparcours kurzfristig nach drinnen in die Schlafräume verlegt werden. Die Kinder zogen von Tür zu Tür und mussten sich dort verschiedensten Situationen stellen. Mit dem Abendessen endete auch der Regenschauer. So konnte die nächste Einheit von Lukas und Michi wieder draußen stattfinden. Dabei lernten die Kinder, dass ihr Gürtel nicht nur zum zusammenhalten des Anzuges taugt sondern auch zur Verteidigung eingesetzt werden kann. Außerdem erfuhren sie, was ein Passivblock ist und wo man ihn einsetzten kann. Der letzte Programmpunkt des Tages stand nach Einbruch der Dunkelheit an. Die Kinder wurden mit Knicklichtern ausgestattet und bald sah man sie wie bunte Glühwürmchen durch die Nacht schwirren.

Am Montagmorgen brach nach dem Frühstück erstmal das allgemeine Chaos beim Kofferpacken aus. Wer hat meinen Pulli? Wie habe ich nur bei der Anreise alles in meinen Koffer bekommen? Nachdem diese Fragen geklärt wurden, blieb noch Zeit für zwei Jiu-Jitsu Einheiten. Vincent zeigte den Kindern, wie man sich gegen einen Nelson Angriff verteidigt und Stefan und Doro behandelten die Abwehr von Würgeangriffen. Davor gab es allerdings ein Warmup von Alexandra, dass die Rumpfstabilität fördern sollte. Wer noch keinen Muskelkater vom Vortag hatte, dem war er spätestens jetzt für den nächsten Tag sicher. Abschließend konnten die Kinder noch ihr Theaterstück vorführen, dass sie über die letzten Tage in Kleingruppen entwickelt haben. Bei den Rollenspielen zu den Themen Konfliktlösung, Ying & Yang, unser Vorbild Wasser und Zusammenhalt stellten Sie ihre Kreativität und ihr Schauspieltalent unter Beweis. Nach einer kurzen Feedbackrunde war die gemeinsame Zeit im Budo Camp auch schon wieder vorbei und die ersten Eltern standen vor der Tür.

Insgesamt war es wieder ein sehr spannendes und abwechslungsreiches Wochenende, das trotz der zusätzlichen Corona Vorschriften reibungslos ablaufen konnte. Deshalb ein großes Lob an die tolle und motivierte Gruppe! Danke, dass ihr dabei wart!

Text:      Monika Schäfer

Bilder:   JJKSP